Dass dieses Bienenjahr etwas merkwürdig war, haben wir ja schon mehrfach beschrieben. Aber trotzdem haben unsere Bienen es geschafft, etwas Honig zu sammeln.
Letztes Wochenende war es dann soweit, und wir konnten endlich den Honig schleudern.
Insgesamt sind rd. 70 kg Honig zusammen gekommen. Das ist deutlich weniger als letztes Jahr, aber dafür wird es sehr spannend, was in unserem Honig alles drin ist: Im Mai, als der Raps blühte, war nur an wenigen Tage gutes Flugwetter. Im Juni haben die Linden auf dem Friedhof in der Nachbarschaft reichlich geblüht und da auch immer ausreichend Niederschlag fiel, sollten die auch gut „gehonigt“ haben. Geschmacklich ist der Honig in diesem Jahr sehr gut: Sehr fein, ätherisch und insgesamt sehr mild. Wir werden ihn auf jeden Fall wieder analysieren lassen.
Bis der Honig verkauft werden kann, muß er noch gerührt werden, damit er cremig bleibt, und abfüllen müssen wir ihn natürlich auch noch. Vermutlich ab Mitte August gibts dann wieder leckeres Kobelgold!
Diese Frage hören wir in letzter Zeit immer häufiger. Im Winter und Frühjahr haben wir die Kundinnen auf Anfang Juni vertrösten müssen. Da aber der Mai sehr wechselhaft war (und das ist noch schmeichelhaft), haben die Bienen so grade das sammeln können, was sie selber zum Leben brauchen. Erst mit dem Duchstarten des Sommers ab Anfang Juni haben die Honigräume angefangen, so langsam voller zu werden. Es wird also Honig geben, aber erst im Juli. Und leider nicht so viel, wie im letzten Jahr.
Trotzdem wird dem Imker nicht langweilig. Neben der ganzen Schwärmerei haben wir von unseren besten Völkern noch Ableger gemacht. Das ist zwar keine richtige Zucht, aber wir achten darauf, dass nur die Völker vermehrt werden, die besonders friedlich sind bei gleichzeitig guter Entwicklung. Somit haben wir viele junge Königinnen, die wir auch zeichnen:
In den kleinen Völkern hat man die Königin meist schnell gefunden. Das Fangen der Madam ist nicht immer so einfach. Wenn man sie dann hat, kommt sie in ein kleines Röhrchen und bekommt einen bunten Punkt aufgeklebt:
Das Röhrchen hat oben einen schmalen Schlitz und mit dem Boden, der aus Schaumstoff ist, kann man die Königin unter dem Schlitz fixieren und in Ruhe ein kleines Farbplättchen aufkleben.
Die Farbe der Plättchen hat eine Bedeutung: Damit ist das Geburtsjahr der Königin kodiert. In 2021 bekommen alle Königinnen ein weißes Plättchen. In 2020 war es blau. Das Zeichnen der Königinnen hat somit zwei Vorteile: Man findet sie im Volk schneller und weiß immer, wie alt sie ist.
Das Wetter ist weiter ausgesprochen unentschlossen. Die Temperaturen schwanken zwischen sommerlichen 25 °C und april-frühlingshaften 10 °C. Trotzdem schaffen es die Bienen bis zu 3 Kilo Nektar am Tag zu sammeln. Der Nektar wird von den Bienen noch getrocknet, da er zum Lagern zu viel Wasser enthält. Drei Kilo Nektar entsprechen also nicht drei Kilo Honig. Heute mussten wir einigen Völkern etwas mehr Platz für das Einlagern von Honig geben. Im Vergleich zu letztem Jahr sind wir etwa drei Wochen „hinterher“: Der Raps ist erst jetzt in voller Blüte und die Äpfelbäume blühen größtenteils auch noch.
Wo unsere Bienen allerdings ganz weit vorne sind, ist bei der Vermehrung: Zwei Völker sind derbe in Schwarmstimmung. In SGN ist uns vor zwei Wochen aufgefallen, dass die Bienen mehrere Weiselzellen angelegt haben, also Zellen, in denen sie neue Königinnen ziehen. Daraufhin haben wir uns entschlossen, die alte Königin aus dem Volk zu entnehmen. Unser Gedanke war, dass das Volk dann eine neue, selbst nachgeschaffte Königin erhält. Um ehrlich zu sein, wissen wir noch nicht, ob das funktioniert hat:
Gestern haben wir auf einmal ein lautes Brausen im Garten gehört: Aus SGN machten sich hunderte Bienen auf in die Luft. So sieht es aus, wenn ein Schwarm abgeht. Allerdings haben sich die Damen dann wieder an ihrer Beute gesammelt und sind nach und nach wieder in die Beute marschiert. So richtig erklären können wir es uns nicht. Vielleicht lag es daran, dass das Wetter plötzlich schlechter wurde. Bei der heutigen Durchsicht in dem Volk waren wieder ein paar Weiselzellen zu sehen. Wir warten einfach ab. Sie werden schon wissen, was sie tun.
Trotz kaltem Frühlings wird es in diesem Jahr auch wieder etwas Honig geben. Vermutlich Anfang Juni können wir das erste mal schleudern. Ausserdem haben wir unsere Schaubeute wieder bestückt und können so auch mal zwischendurch unsere Bienen vorführen.
Kalendarisch und meteorologisch ist schon Frühling. Aber der April war kühl. Deutlich kühler als letztes Jahr und laut Wetterdienst der kälteste April seit 40 Jahren. Nachts gab es durchaus noch einige Stunden Frost und tagsüber meist nicht viel mehr als 10 Grad. Aber zu wenig Niederschlag. Die Bienen sind somit auch im Mittel so drei Wochen hinter der Entwicklung, die wir in 2020 hatten. Vermutlich macht sich das auch an der Menge an Honig bemerkbar, die wir ernten können. Abwarten. Immerhin sind die Obstbäume und der Raps jetzt in voller Blüte:
Da die Bienen einen etwas langsameren Start hatten, haben wir auch erst jeweils einen Honigraum auf den Völkern. In 2020 war es zu diesem Zeitpunkt schon teilweise der dritte!
Bei der Durchsicht an diesem Wochenende konnten wir dann feststellen, das zwei Völker offensichtlich etwas fixer aus dem Knick gekommen sind: Hier gabs dann schon den zweiten Honigraum. Einige andere Völker hatten allerdings auch praktisch noch nichts eingetragen. Man konnte das auch schon online beobachten: Interessant ist hier die Temperaturmessung mittels „Stockherz“.
Die Temperaturmessung findet oberhalb des Brutnests statt. Man kann an der Kurve schön sehen, dass die Bienen erst ab dem 18. April so viel Platz in der Beute in beanspruchen, dass das Stockherz auch nachts voll im Bienenvolk liegt.
Und hier kann man erkennen, dass die Bienen aus JNB bei sonnigem Wetter Ende April vormittags den Stock verlassen haben und Abends wiederkamen. Am 28. April haben sie tatsächlich an einem Tag rd. 2 kg Nektar gesammelt! Da es am 29. aber geregnet hat, haben sie auch wieder einen Teil verbraucht.
Neben der Honigernte sollte sich der Imker auch darum kümmern, seine Bienen zu vermehren. Falls mal ein Volk den Winter nicht überlebt oder ein anderer Imker dringend Ersatz braucht oder weil man seine Imkerei vergrößern möchte. Der Mai ist eine gute Zeit zum Ableger machen und so haben wir auch in diesem Jahr am Tag der Arbeit drei Ableger gemacht.
Die drei kleinen Völkchen bleiben jetzt 4 Wochen im Busch und haben genug Zeit sich eine neue Königin zu ziehen. Drücken wir die Daumen!
Der Frühling hat sich in diesem Jahr etwas Zeit gelassen. Nach wunderbaren warmen Tagen im Februar und März dachten wir, dass die Bienen schon richtig durchstarten könnten. Dann kam es Anfang April noch zu einem Wintereinbruch: Teilweise bis -7°C und Schnee. Und auch aktuell haben wir immer noch Nachtfröste und tagsüber nur bis maximal 10°C.
Wir haben uns um die Bienenvölker ein bisschen Sorgen gemacht, denn es wurde in allen Völkern schon reichlich Brut gepflegt, wofür die Bienen auch viel Energie benötigen. Aufgrund des kühlen Wetters konnten die Bienen auch nur wenig ausfliegen und wenn sie unterwegs waren, haben sie nicht viel gefunden, denn es blüht noch nicht viel. Daher haben die Bienen in der letzten Woche etwas Futterteig bekommen, dass sie es bis zum Frühling schaffen.
Heute war es gegen Mittag dann gut 10°C warm, so dass wir uns entschlossen haben, eine komplette Durchsicht bei allen Völkern zu machen und auch die Honigräume aufzusetzen. Denn sowohl Kirsch- als auch Apfelblüten sind kurz vor der Explosion. Noch zwei, drei sonnige Tage, dann wird alles blühen.
Dabei mussten wir wieder feststellen: Die Bienen scheinen auch gut ohne uns klar zu kommen. In allen sechs Völkern wurde sehr viel Brut gepflegt und in zwei Völkern haben die Bienen sich schon selbst erweitert:
Bei diesen Völkern mußten wir etwas mehr „aufräumen“ und ihnen zeigen, wir wir uns als „ordentliche“ Imker so einen Bienenstock vorstellen. Mal schauen ob die Bienen da mitmachen….
Schlußendlich haben alle sechs Völker jetzt den ersten Honigraum bekommen und können nun auch für uns und unsere Kunden sammeln. Das ist auch dringend nötig, denn aus dem letzten Jahr sind nur noch 5 Gläser Honig übrig!
Das Jahr schreitet voran und am Sonntag (28.03.21) war das Wetter passend, um die erste große Durchsicht an den Völkern zu machen. Aktuell blüht die Forsythie und damit befinden wir uns im phänologischen Erstfrühling, auf den der Vollfrühling folgt, den man unter anderem an der Apfelblüte erkennen kann (wir haben hier auch einen Bildungsauftrag….).
Von den acht Völkern, die wir noch im Februar lebend aufgefunden haben, war mittlerweile leider eins eingegangen (HEL): Wir vermuten, dass es von den Nachbarvölkern ausgeraubt wurde. HEL hatte nur noch wenig Futter und wir haben Futterteig im Februar aufgelegt.
Bleiben also sieben, auch wenn man auf dem Foto nur noch sechs sieht:
Ein Volk haben wir an eine befreundete Imkerin abgegeben, bei der leider kein Volk den Winter überstanden hatte.
Während man bei der Digitalisierung der Verwaltung und Schulen in Deutschland den Anschluß an die restlichen Schwellenländer verloren hat, sind unsere Bienen ganz weit vorne: Nicht nur haben jetzt alle Völker RFID-Chips (weil wir mal die App BeeInTouch ausprobieren) sondern zwei werden auch noch rund um die Uhr online überwacht:
In die Beute wird dabei eine kleine Elektronik gelegt, die Temperatur, Luftfeuchtigkeit und Geräusche überwacht. Unter die Beute kommt die Waage und ein Sensor für die Aussentemperatur und Luftfeuchte.
So kann man jetzt jederzeit sehen, wie es den Bienen geht und ob sie schon sammeln oder noch Futtervorrat verbrauchen.
Anfang Februar kam der Winter ins Münsterland. Samstagabend, am 06.02.21 fing es an zu schneien und hörte bis Sonntagabend nicht auf. Es kamen hier in Buldern so 20-30 cm zusammen, teilweise aber mit Verwehungen von bis zu 1,50 m. Unsere Bienen wurden dick eingeschneit:
Natürlich haben wir den Bienen dann die Anflugbretter frei gemacht, damit der Eingang in die Beute nicht verstopft ist. Aber die Bienen mußten dann 10 Tage bei teilweise bis zu -15 °C ausharren. Aber so ab dem 15.02.21 wurde es dann wärmer und begann zu regnen, so dass der Schnee sehr schnell wieder Geschichte wurde.
Heute am 20.02.21 hatten wir dann schon angenehme 16 °C bei Sonnenschein und die Prognose für die nächsten Tage deuten auch eher auf Frühling hin, so dass wir uns dachten, dass wir doch mal gucken sollten, wie die Bienen den Winter bisher überstanden haben.
Wir haben dann heute die Beutenböden gesäubert. Denn im Winter sterben immer mal ein paar Bienen und manchmal schaffen es die restlichen Bienen nicht, die Toten aus der Beute zu entfernen. Man nimmt also die ganze Beute hoch und stellt einen sauberen Boden unter, nachdem man den alten entfernt hat.
Dabei kann man auch sofort das Gewicht der Beute kontrollieren und feststellen, ob noch ausreichend Futter in der Beute ist. Denn ausser ein paar Schneeglöckchen und Krokusse blüht noch nicht viel und die Bienen werden noch so 4-5 kg Futter brauchen, bis es in der Natur wieder was für sie zu finden gibt.
Dabei haben wir festgestellt, dass in acht Beuten noch viel Leben ist, nur bei MQP fand sich keine lebende Biene mehr. Futter war aber noch vorhanden und so denken wir, dass es einen Futterabriss gegeben hat: Dabei werden die Bienen von der kalten Witterung überrascht, halten sich gegenseitig warm, schaffen es aber nicht mehr zu dem Futter auf den Waben zu gelangen. Das ist sehr schade. Wir werden überlegen, ob wir da zukünftig etwas anders machen müssen.
Aber in acht Völkern ist noch richtig was los, so dass wir hoffen, das uns auch in 2021 wieder ein tolles Bienenjahr blüht.
Eigentlich kann der Imker die Bienen im Winter in Ruhe lassen. Das letzte mal haben wir sie im Oktober gesehen, um zu schauen, ob alle Völker ausreichend Futter eingelagert haben, damit sie den Winter gut überstehen. Denn die Bienen können im Winter natürlich nichts sammeln und müssen von ihren Vorräten leben. Damit wäre bis zu den ersten Frühlingssonnenstrahlen Ruhe am Bienenstand. Dummerweise ist es aber so, dass die Varroamilbe keine Winterpause macht. Daher muß der Imker auch einmal im Winter nach den Bienen schauen.
Im Idealfall haben die Bienen im Moment keine Brut mehr. Die Königin sollte zu dieser Jahreszeit keine Eier mehr legen und die letzten jungen Bienen sollten schon im November geschlüpft sein. Die noch im Bienenvolk vorhandenen Varroamilben können sich dann nicht mehr in den Brutwaben verstecken und vermehren, sondern sitzen jeweils auf den Bienen. Ein guter Zeitpunkt, um die Milben los zu werden!
Daher werden die Bienen einmal zu dieser Jahreszeit vom Imker gestört und mit Oxalsäure beträufelt. Das ist eine milde Säure, die auch in Spinat und Rhababer vorkommt. Die Säure wird mit einer Zuckerlösung vermischt und auf die Bienen geträufelt.
Jetzt haben die Bienen wieder Ruhe vor uns, bis es wieder Frühling wird. Es hat uns aber sehr gefreut, die Bienen noch einmal vor Weihnachten gesehen und gehört zu haben. Ausserdem konnten wir so sehen, dass noch in allen 9 Beuten ordentlich Leben ist!
Wie auch schon im letzten Jahr, haben wir den Frühjahrshonig nach Stuttgart geschickt, um ihn dort, an der Universität Hohenheim, untersuchen zu lassen.
Dort haben sie gefunden, dass der Honig zwar größtenteils Rapspollen enthält, aber nicht rapstypisch schmeckt. Ansonsten fanden sie, dass der Honig aromatisch, blumig-mild schmeckt und eine feine, weiche Kandierung hat. Wir finden ihn auch sehr lecker!
Die Bienen produzieren nicht nur Honig, sondern auch einige andere Sachen: Propolis, Pollen und Wachs. Zum Teil kann man das auch sammeln und weiter verwenden. Besonders das Wachs ist interessant: Man kann es den Bienen als Mittelwände zurückgeben, Kerzen ziehen oder, wenn es besonders rein ist, für Kosmetikprodukte verwenden.
Wir haben beim Honigschleudern das Deckelwachs gesammelt. Das ist das reinste Wachs, was im Bienenstock zu finden ist. Wir haben es gereinigt und versuchen nun, etwas sinnvolles damit zu machen. Hier der erste Versuch:
Die Salbe ist eine Mischung aus Bienenwachs, Sheabutter und Olivenöl. Sie ist fest, fast geruchsneutral und eignet sich für rissige Haut, spröde Lippen und trockene Hautstellen. Wir verschenken die Salbe, um mal ein paar Meinungen dazu einzuholen. Wenn Du auch eine Probe haben möchtest, schreib uns einfach eine Email!