Mitten im Sommer, wenn es eigentlich am schönsten sein sollte, bereiten sich die Bienen schon wieder auf den Winter vor. Die Bienen richten sich dabei wohl nach der Tageslänge, die ab der Sommersonnenwende abnimmt. Das ist auch das Signal für den Imker, die Entwicklung genauer zu beobachten: In diesem Jahr hat die Linde vermutlich gut geblüht und auch reichlich Nektar produziert, den die Bienen sammeln konnten. Die zweite Juliwoche war dann aber schon wieder kühler und verregnet, so dass die Bienen nicht viele Möglichkeiten hatten, Nektar zu sammeln. Und so haben sie schon wieder einen kleinen Teil ihres Vorrats verbraucht. Zeit für den Imker, den Bienen einen Teil ihres Vorrats zu nehmen und Honig zu schleudern.
So konnten wir rund 70 kg Sommerhonig schleudern. Er ist recht dunkel: Vielleicht haben die Bienen auch etwas Honigtau sammeln können. Jetzt wird der Honig noch gerührt, damit er nicht hart wird und dann wird er abgefüllt.
Wer gemerkt hat, dass den Bienen jetzt der Wintervorrat fehlt, der hat aufgepasst. Zwar nehmen wir den Bienen längst nicht jedes Gramm Honig weg, sondern nur das, was in den Honigräumen eingelagert wurde und reif ist, aber jetzt blüht nicht mehr viel und die Bienen haben nicht mehr genug Möglichkeiten, ihren Wintervorrat selbst aufzufüllen. Deswegen füttern wir die Bienen vor dem Winter:
Jedes Bienenvolk bekommt einen Futtertrog aufgesetzt. Dieser wird mit Sirup gefüllt.
Jetzt haben die Bienen erstmal wieder gut zu tun. Wenn die ersten 5 kg Futter vom Volk aufgenommen wurden, wird das erste Mal gegen die Varroamilbe behandelt. Das erklären wir dann hier noch einmal ganz genau.